Georg Forster

Schöne, liebliche teutsche Liedlein

Teil 3

 

Der dritte teil, schöner, lieblicher, | Teutscher Liedlein, nicht allen zu singen, sonder | auch auff allerley Instrumenten zu brauchen, sehr dienstlich, | außerlesen, ubersehen und gebessert. Nürmberg MDLXIII

 

Abweichender Titel in Discantus: „Discantus Des dritten teyls, viler schöner Teutscher Liedlein, nicht zu singen, und auff allerley Instrumenten zu gebrauchen, sonderlich außerlesen.“ Nach BSB München, Signatur 4 Mus. pr. 99 #Beibd.2; urn:nbn:de:bvb:12-bsb00071947-6 = dritte Auflage 1563; Erstauflage 1549, zweite (mit der Widmung) 1552.

Register des dritten Teils  2

1551 Nov 11 Georg Forster: Widmung an Jobst vom Brand  4

 

Register der „Liedlein“, Teil 3

Ach Gott wie

2

Müller

Ach hertzigs E.

44

Zirler

Ach junger man

41

Forster

Ach meidlein fein

16

Forster

Ach meydlein fein

59

Forster

Auß hertem wehe

13

Zirler

Der Mon

19

Othmayr

Der wein

45

Othmayr

Der winter

3

Othmayr

Die sonn die ist verblichen

42

Zirler

Drey laub

74

Brand

Ein adlich frucht

15

Brand

Ein gselschafft

1

Brand

Elend bringt pein

79

Senfl

Entlaubet

5

Othmayr

Es hilfft mich nit

24

Zirler

Es jagt ein jeger

72

Othmayr

Es naht sich gegen meyen

33

Othmayr

Freundtlicher Held

22

Senfl

Freundtlicher held

34

 

Frischauff in Gottes namen

80

Brand

Gut gesellen und auch küler wein

38

Forster

Hat mir mein hertz verwundt

18

Othmayr

Hertz liebster

8

Forster

Hertz liebster wein

37

Forster

Herwider glück

25

 

Het mir ein espes zweiglein

27

Othmayr

Het scheidens

14

Zirler

Hör merck

71

 

Ich arme Metz

63

Brand

Ich armer Boß

75

Othmayr

Ich armer gsell

62

Zirler

Ich armer Knab

70

Forster

Ich armes keutzlein

4

Wahn

Ich armes Keutzlein

11

Brand

Ich armes keutzlein

64

Othmayr

Ich armes meidlein

31

Senfl

Ich armes meidlein

32

Othmayr

Ich bin ein Weißgerber

10

Forster

Ich hoff es sey fast wol

43

Brand

Ich hört ein frewlein klagen

61

Othmayr

Ich kam für ein fraw

29

Othmayr

Ich schwing

9

Senfl

Ich sol und muß

60

Othmayr

Ich weiß ein frewlein

53

Zirler

Im bad wöl wir recht frölich

23

Senfl

In Deutschem land

56

Forster

Lust freud

58

Lemlin

Man singt

52

Othmayr

Mancher jetzung nach adel

46

 

Marr wie du wilt

26

Brand

Mein alter man

36

 

Mein freundtlichs B.

7

Forster

Mein junge zeit

50

 

Mein selbs bin ich

21

Senfl

Mir ist ein feins brauns meidelein

68

Othmayr

Mit lust thet ich außreiten

30

Othmayr

Nach lust

55

Forster

Nicht lang es ist

47

Brand

Nun schürtz dich meidlein

66

Othmayr

Ob mich groß unfal

48

Brand

Sie ist mein trost

67

Zirler

So wünsch ich jr

17

Brand

Trost uber trost

12

 

Ursach thut viel

40

Forster

Verlorner dienst

73

Forster

Von Gottes Gnad

78

Forster

Vor zeyten was

28

Forster

Wach auff mein hort

6

Zirler

Wach auff mein hort

69

Othmayr

Was leit mir dran

39

Forster

Was sterblich

77

Lemlein

Was zeichstu mich

76

 

Wens müht der freß

51

Forster

Wer leyt und gedult

49

Blanckmüller

Wie schön blüt nun der mey

20

Othmayr

Wiewol vil herter orden

54

Forster

Wo ich mit leib nit komen

57

Forster

Wolauff gut gsell

35

Langenau

Wolauff gut gsell

65

Othmayr

 

1551 Nov 11 Georg Forster: Widmung an Jobst vom Brand

Dem Edlen und Ernvesten Jobsten vom Brand, dem Jüngern, jetz der zeyt Haubtman zu Waldersachssen, und zum Liebenstein Pflegern, meinem günstigen Junckherrn.

 

M

ein willig unnd freundtlich dienst alle zeyt zuvor. Ernvester günstiger Herr Haubtman, und Pfleger. Mir zweifelt gar nit, E[uer] Er[nvester] haben die zwey teil teutscher liedlein, so ich vor etlichen jaren neben andern gesengen den liebhabern der edlen Music, durch den druck mitgeteilet, gesehen. Nu bin ich aber derselbigen zeyt bey solchen liedlein hinfürter zu bleiben, und keins mehr inn druck zu geben, bey mir gentzlich entschlossen gewesen. Zuvor auß dieweyl ich mit hohen und nötigen geschefften beladen, und one das teglichs allenthalbe vil Teutscher liedlein, auch schier onn maß hin und wider gedruckt werden, Sintemal mir aber mitler zeyt etlich jar her vil frölicher schöner, und sehr guter liedlein, nit allein von E. Er. sonder auch von unsern alten Heydelbergerischen tisch- und bethgesellen, als nemlich von Herren Gasparo Othmayr, der zeyt weit berümbten Componisten, und Stephano Zirlero, zu Heydelberg Churfürstlicher Cantzley verwanten, und andren guten freunden und günnern, gesetzt und uberschickt worden, und ich von vilen der edlen Music liebhabern, lange zeit her gebeten worden, solche liedlein in gleicher weiß, wie die vorigen, durch den druck ihnen mitzuteilen, hab ich solchen nicht können und mögen lenger abschlagen.

Derhalben ich mir neben meinen geschefften und studiis, so vil zeit und weil genommen {dieweyl sie zu singen, und auff Instrumenten zu brauchen sehr dienstlich, leicht und erwünscht, darzu, das sie uber nacht nicht möchten verloren werden} auß allen die lieblichsten und schlechtesten[1], allein herauß geklaubt und zusamm getragen, die also durch den druck anderen, der lieblichen und freundtlichen Music liebhabern, wöllen mittheylen, ob mit solchen lieblichen und einfeltigen liedlein, welche auch ein sehr schlechter singer singen und brauchen kann, Dem grossen unfletigen sewischen sauffen, und zenckischem, haderischen spielen, bey der geselschafft zu zeyten möchte geweret werden. Versihe mich gentzlich, solches werde nicht allein E. Er. sondern auch anderen der Musicken liebhabern gefellig sein, und solche im besten von mir aufnehmen.

Das ich aber E. Er. solche liedlein zuschreybe, hab ich solches nicht können und mögen unterlassen, nicht allein von unser alter kundtschafft unnd freundtschafft wegen, das wir zu Hoff in des Durchleuchtigisten und Hochgebornen thewren Herren, unnd Churfürsten am Rhein, Pfaltzgraff Ludwigen[2], Hochlöblicher gedechtnuß seligen, singern von jugend auff mit einander aufferzogen, und von unsern frommen Preceptoren unnd Componisten, Laurentio Lemlin, seligen hochgedachtens Churfürsten senger oder Capellenmeyster instituirt worden, Sondern auch, das wir auch nachmals mit obgedachten Hochgebornen Churfürsten Brüdern, Pfaltzgraff Wolfgang, unsee, genidigsten Herren, Derselbigen zeyt Keyserlicher Maiestat Obersten, nach Franckreych gezogen, in Geldern, Brabandt, vor Landresi, und anderen Orten unter seiner genaden, und seines gnaden, Lutinant, Sebastian Vogelsperger seligen, unserem guten freundt mit einander zu Feld gelegen, manchesmal mit guten und starcken zenen bößlich geessen, ubel getrucken, unnd hart gelegen sind: Und in summa zum dickermal den hunger und durst mit einem alten liedlein gebüsset, wie denn E. Er. solchs auch gut wissen tragen, etc.

Darnach das auch E. Er. der edlen Music noch heut bey tag ein sonderlicher liebhaber und fürderer ist, unnd solches noch mit dem setzen, oder Componieren {welches bey andren des adels ein seltzam wilpred, und schier ein schand ist} neben Herren geschefften und embtern noch heutiges tags beweyset.

Will deshalb solche liedlein E. Er. als meinem Günstigen Junckern, und alten Tisch- und Schulgesellen, hiemit befolhen, unnd mich E. Er. allezeyt zu dienen, willig erboten haben. Geben zu Nürmberg nach Christi unsers Herren erlöser und einigen seligmachers, an Sanct Mertens tag 1551.

G[eorg] Forsterus D[octor]



[1] Wie auch schon in den älteren Ausgaben ist hier das heutige „schlicht“ gemeint.

[2] Ludwig V. von der Pfalz der „Friedfertige“, (*1478; † 16. März 1544 ebenda) aus der Familie der Wittelsbacher war Pfalzgraf und Kurfürst von der Pfalz vom 28. Februar 1508 bis 16. März 1544.


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