a) Möglicherweise beschreibt c.51, 1-12, die erste Phase ihrer Begegnung. Catull hat ein Gedicht der Griechin Sappho, die von der Insel Lesbos stammte, fast wörtlich ins Lateinische übesetzt und umgemünzt ("Jener Mann scheint mir den Göttern gleich zu sein, wenn er dir gegenübersitzt und deine süßen Worte hört "...). Es ist aber nicht nur eine Übersetzung, sondern wegen der Anrede in Z. 7 konkret auf Lesbia bezogen. Die Anrede ist vorerst sicher stumm gewesen.
Dieses Ereignis muss dann vor 59 stattgefunden haben, dem Todesjahr des Metellus. Catull war dann etwa 25 Jahre alt, Clodia wahrscheinlich älter; FORDYCE schätzt bis zu 10 Jahre älter (p.xvi), ähnlich QUINN (p.xviii).
b) Die Spatz-Gedichte (c.2, c.3) zeigen, dass Catull sich bereits (öfter ?) in der privaten Sphäre Lesbias aufhält, wenn er beschreibt, wie sie mit dem Spatzen umgeht, und dass sie ihre verweinten Augen nicht vor Catull verbirgt.
c) Die Zeilen 9 (und 10) in c.2 können darauf hinweisen, dass Catull noch nicht ans Ziel seiner Wünsche gelangt ist.