Trauert, o Ihr Liebesgötter,
und was es an netten Menschen gibt!
Der Spatz meines Mädchens ist tot,
Du Spatz, Du Wonne meines Mädchens,
den sie mehr als ihre eigenen Augen liebte:
Denn er war allerliebst
und kannte sie selbst so gut,
wie ein Mädchen seine Mutter.
Und er bewegte sich nicht von ihrem Schoß weg,
sondern hüpfte herum und piepte bald von hier,
bald von da zu seiner alleinigen Herrin hin.
Dieser geht nun über den dunklen Weg dahin,
woher die Götter niemanden zurückkehren lassen.
Aber es soll Euch schlecht bekommen,
Ihr schlechten Schatten der Unterwelt,
die Ihr alles Schöne verschlingt:
Ihr habt mir den so schönen Spatz weggenommen!
O schlimme Tat! O unglücklicher Spatz!
Durch deine Schuld sind nun die Augen meines Mädchens
rot und geschwollen vom Weinen.
(10a, 1998)