1933 Apr 4 Bgm. Langen, Rede bei der ersten Gemeinderatssitzung [1]

Hochverehrte Ehreng�ste, sehr verehrte Ehrenb�rger!

Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Mit grosser Freude stelle ich fest, dass Sie der Einladung zur ersten Sitzung, in der die Einf�hrung des neuen Gemeinderates erfolgen soll, recht zahlreich gefolgt sind.

Wenn diesmal die Gemeindeverordneten von Troisdorf nicht im �blichen Rathaus=Sitzungssaal, sondern im festlichen geschm�ckten R�mersaal zusammentreten, so geschieht dies deshalb, weil die erste Zusammenkunft der gew�hlten Vertreter der Troisdorfer B�rgerschaft zu einem besonders feierlichen Akt ausgestaltet werden soll, der auch der Troisdorfer B�rgerschaft Gelegenheit geben soll, in aufrichtiger Freude an unserem Treuegel�bnis zur nationalen Regierung, an unserem Bekenntnisse [2] zum neu erstehenden Deutschland, Anteil zu nehmen.

Mag es uns als Symbol gelten, dass unser Gemeindewappen, umrahmt von der Fahne "schwarz=weiss=rot" und dem Hakenkreuzbanner, hier inmitten des Saales gl�nzt. Es soll ein Zeichen sein f�r den guten Willen, auf alter Tradition neu aufzubauen, die alten traditionellen Kr�fte des preussisch=deutschen Gedankens mit den Aufbaukr�ften der nationalen Erhebung zu verbinden. Besonders wertvoll darum, wenn dieser Wille von der Gemeinde getragen wird, da ihr als der bedeutungsvollsten Zelle des Staatsorganismus lebendige Kr�fte innewohnen. Voraussetzung hierf�r ist allerdings, dass der Gemeinde das Selbstverwaltungsrecht im Sinne des Freiher[!]n von[!] Stein wiedergegeben wird, denn der Gedanke der Selbstverwaltung ist zu allen Zeiten ein Aufbaufaktor von gr�sster Bedeutung gewesen. Neben der Grundforderung, die der Reichskanzler Adolf Hitler in der Regierungs=Erkl�rung aufgestellt hat, dass in der Verwaltung pflichtbewusste Arbeit, Wahrhaftigkeit und Sauberkeit als hohes Gut geh�tet werden sollen, stand das Versprechen der Wiederaufrichtung der Selbstverwaltung. Wir wollen hoffen, dass diese beiden Grundgedanken zur Gesundung der Gemeinde Troisdorf und damit aller deutschen Gemeinden und unseres lieben deutschen Vaterlandes f�hren.

Meine sehr verehrten Herren Beigeordneten und Gemeindeverordneten !

In ehrlicher und aufrichtiger Eintracht und gemeinsamer Sorge um das Wohl und Wehe unserer lieben Gemeinde wollen wir unsere Arbeit beginnen.

Ich richte daher die herzliche Bitte an Sie[:] "Arbeiten Sie mit mir im Geiste gegenseitigen Vertrauens." Vergessen Sie allen Parteienhass und =streit, stellen Sie alles Trennende zur�ck. Meiden Sie pers�nliche Sch�rfen, die jede erspriessliche Arbeit ausschliessen. Nur das Wohl unserer Gemeinde soll f�rderhin unser Leitstern sein. Ihr wollen wir unsere gemeinsame aufbauende Arbeit widmen.

"Dienst am Volk sei unsere Losung,

Arbeit f�r das Volk unser Ziel und Streben."

Aber nicht nur die gew�hlten Vertreter der B�rgerschaft sollen hierzu ihre besten Kr�fte hergeben, nein, auch an Sie alle, meine verehrten Troisdorfer Mitb�rger, ergeht in dieser Feierstunde mein Ruf: Schliessen Sie die Reihen und helfen Sie uns am Aufbau der Gemeinde. Offenen Armes werden wir alle aufnehmen, die, getragen von echt christlichem Geist und gl�hender Vaterlandsliebe, bereit sind, am Aufstieg unserer sch�nen Gemeinde mitzuarbeiten. Die Not, von allen gemeinsam getragen, kann auch nur gemeinsam �berwunden werden. In diesem Sinne denn! "Frisch ans Werk." M�ge auch �ber unserer Arbeit das Wort unseres verehrungsw�rdigen Herrn Reichspr�sidenten von Hindenburg aus der j�ngsten Botschaft leuchten:

"Aus dem Niederbruch ringt sich Deutschland wieder zur nationalen Kraft empor im Geiste derer, die f�r Volk und Vaterland k�mpften und fielen.-"

In diesem Zeichen muss der Sieg und die geistige und wirtschaftliche Erneuerung unser werden.

Unsere allverehrten F�hrer, den Generalfeldmarschall von Hindenburg und unsern Reichskanzler Adolf Hitler wollen wir daher in dieser Weihestunde unserer treuen Gefolgschaft versichern. Darum bitte ich Sie, sich von Ihren Sitzen zu erheben und mit mir zu rufen:

Unser Reichspr�sident und Generalfeldmarschall von Hindenburg, sowie unser Reichskanzler Adolf Hitler

Heil ! Heil ! Heil !




[1] Fundstelle: Stadt-Anzeiger, 5.4.33 (StaT, Ortschronik).

[2] im Original "Erkenntnisse".