�Sieben Prozent Umsatzplus in 1991 - Note „befriedigend"
�Von Klaus Elsen
�Troisdorf. Die Note „befriedigend" gab gestern Dr. Axel Homburg, Vor�standsvorsitzender der Dynamit Nobel�AG, dem Gesch�ftsjahr 1991. Der seit dem 1. Januar unter dem Dach der Frankfurter Metallgesellschaft firmie�rende Troisdorfer Konzern erreichte 1991 in allen Sparten ein Umsatzplus und steigerte zudem seinen Gewinn.
Nachdem Dynamit Nobel (DN) 1990 welt�weit einen Umsatzzuwachs von 33 Prozent erzielte (vorwiegend durch den Kauf neuer Tochterfirmen), steigerte der Konzern 1991 sein Gesch�ftsvolumen um sieben Prozent auf 1,77 Milliarden Mark. Im Inland kletterte der DN-Umsatz nach der 1988 vollzogenen Umstrukturierung (Abgabe der Chemie-Aktivit�ten an die H�ls AG und Verkauf der Rest�DN an die schwedische Stora-Gruppe) erstmals wieder �ber die Milliarden-Grenze.
Im Ausland erreichte DN einen Umsatz von 670 Millionen Mark. Daran waren die deutschen Werke mit 280 Millionen Mark beteiligt, was eine Export-Quote von 26 Prozent bedeutet. Die Zahl aller DN-Mitarbeiter liegt derzeit bei 8 500 - und damit knapp unter der des Vorjahres (8 500). Im Stammwerk Troisdorf sind etwa 1400 Mitarbeiter besch�ftigt. Der Gewinn wurde um drei Prozent auf rund 78 Millionen Mark gesteigert.
Weiter verschoben hat sich die Gewichtung der einzelnen Sparten am Gesamtumsatz. Lag der Anteil von Sprengmitteln, Z�ndstoffen und Wehrtechnik vor der DN-Neuordnung noch bei 75 Prozent, sind es jetzt nur noch 50 Prozent. Die andere H�lfte des Konzern-Umsatzes entf�llt inzwischen auf die Sparte Kunststoffe, die in den vergangenen Jahren �berdurchschnittliche Zuw�chse ereichte. Homburg: „Mit der ausgewogenen Unternehmensstruktur haben wir eines der wichtigsten Ziele erreicht, die wir uns 1988 bei der Neuordnung gesetzt hatten.“
Der Gesch�ftsbereich Z�ndmittel und Sprengstoffe - �berwiegend in Troisdorf und W�rgendorf sowie bei der Schweizer Tochter Rohner in Pratteln angesiedelt - brachte mit 338 Millionen Mark den gleichen Umsatz wie 1990. Zuw�chse erhofft sich Homburg in den n�chsten Jahren in Troisdorf vor allem durch die Produktion von nichtelektrischen Sprengz�ndern f�r Bergbau, Seismik, Tunnelbau und �hnliche Anwendungsgebiete.
Ebenfalls in Troisdorf sollen k�nftig sogenannte „Perforatoren" produziert werden, die in erster Linie in der erd�lf�rdernden Indu�strie zum Einsatz kommen werden. Mit Perforatoren werden Kan�le in erd�lf�hrende Bodenschichten gesprengt, damit das �l leichter zu den Bohrsch�chten flie�en kann.
Ein drittes Projekt - aus dem Gesch�ftsbereich Wehrtechnik - wird nach Ansicht von Homburg dazu f�hren, da� in Troisdorf eine „zufriedenstellende Besch�ftigung" f�r die n�chste Zeit erreicht wird: die Auslieferung der neuen Panzerfaust 3 und des Minen�wurfsystems „Skorpion" an die Bundeswehr und die schweizer Armee. Das Lieferprogramm f�r die Panzerfaust l�uft nach Anga�ben Homburgs noch bis 1996.
Die gr��ten Zuw�chse erzielte 1991 der Gesch�ftsbereich Kunststoff-Formteile mit 15 Prozent. Einer der Schwerpunkte bei den Investitionen (143 Millionen Mark) war der Aufbau von Fertigungsanlagen f�r den Airbag�Gasgenerator in Autos. Der Generator pumpt bei Unf�llen den im Lenkrad versteckten Luftsack in Sekundenbruchteilen auf, um so einen Aufprallschutz zu bieten.
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Generalanzeiger Bonn, 31.01.1992