Kein Abbau der Mitarbeiterzahlen in Troisdorf - R�ckblick auf ereignisreiches Gesch�ftsjahr - Airbag brachte Zuw�chse - Weniger Munition
Von unserem Redakteur Klaus Schmitz
Troisdorf - Mit „Anpassungsma�nahmen" und „verst�rkten Rationalisierungsbem�hungen" will Dynamit Nobel (DN) im neuen Gesch�ftsjahr den Auswirkungen des konjunkturellen Abschwungs begegnen. Einen Abbau der Mitarbeiterzahlen werde es jedoch weder in Troisdorf (rund 1350 Besch�ftigte) noch im benachbarten Werk Schlebusch (Leverkusen) geben, versicherte DN-Vorstandschef Dr. Axel Homburg gestern im Rahmen einer Pressekonferenz zum vergangenen „ereignisreichen Gesch�ftsjahr", in dem sich das Unternehmen erheblich vergr��erte.
Spezialit�tenchemie
So wurden die Stammgesch�fte mit Sprengmitteln und Kunststoffen um die zukunftstr�chtigen Gesch�ftsfelder Hochleistungskeramik und Spezialit�tenchemie erweitert. Homburg nennt diese strategische Erweiterung „systematische Erweiterung des Ausbaus von Wachstumsgebieten". Das Unternehmen - DN geh�rt zum Konzernverbund der Frankfurter Metallgesellschaft AG - verf�ge nun �ber eine ausgewogene Konzernstruktur und sei mit der jetzigen Vielfalt innovativer Technologien und Produkte in Chemie und Technik f�r nahezu alle Schl�sselbranchen der Wirtschaft weniger anf�llig gegen konjunkturelle Schwankungen einzelner Industriezweige.
�Diese Schwankungen hatte auch DN in den vergangenen Monaten (durch Anpassung an den Abschlu�rythmus der Metallgesellschaft wurde von DN zwischen 1. Januar und 30. September ein „Rumpfgesch�ftsjahr" eingeschoben) zu sp�ren bekommen: Weniger Umsatz bei kleinkalibriger Munition und �bungsmunition, weniger Abruf von thermoplastischen Formteilen durch die Autoindustrie, etwas weniger Umsatz im Bereich Hochleistungskeramik.
Doch es gab auch Zuw�chse. So bezeichnet Homburg den Umsatz bei der Zivilmunition (unter anderem durch Aufnahme der Serienproduktion von Gasgeneratoren f�r Airbag-Systeme) als „herausragendes Ereignis". Und der Umsatz im Gesch�ftsfeld Spezialit�tenchemie (zwischen 1. Oktober 1991 und 30. September 1992) habe mit 654 Millionen Mark deutlich den Vorjahreswert �bertroffen.
Der Umsatz Hochleistungskeramik (unter anderem bietet DN hier H�ftgelenkkomponenten an, mehr als eine Million Keramikkomponenten wurden schon ausgeliefert) liegt mit 204 Millionen Mark gering niedriger als im Vorjahrszeitraum. Das Gesch�ftsfeld Kunststoffe konnte sich mit 626 Millionen Mark an das hohe Umsatzniveau des Vorjahres anschlie�en.
Im Rumpfgesch�ftsjahr betrug der konsolidierte Weltumsatz 2,175 Milliarden Mark (1991 1,75 Milliarden). Im gleichen Zeitraum wurden 158 Millionen Mark investiert, davon 58 Millionen im Ausland. Das Eigenkapital wurde um 354 Millionen auf 772 Millionen angehoben. Im In- und Ausland besch�ftigt Dynamit Nobel 12 300 Mitarbeiter.
�Angepeilter Umsatz
Mit einem „ganzen Blumenstrau� von Ma�nahmen" (Homburg) will sich DN der Konjunktur anpassen. Der angepeilte Umsatz von zun�chst 2,8 Milliarden wurde nach neuerlicher Einsch�tzung auf 2,6 Milliarden reduziert. Als „mittelfristige Umsatzgr��e in drei bis vier Jahren" nannte Homburg gestern 3,3 Milliarden Mark.
K�lner Stadt-Anzeiger, 30.01.1993