Sehr geehrter Herr F[...]!
Ich habe mich gewundert, als ich einen dicken Brief aus Troisdorf erhalten habe.. Es sind schon 52 Jahre vergangen, und ich m�chte sehr gerne diesen Kontakt aufnehmen. [...]
Das einzige Dokument, das ich besitze, ist die Lohnsteuerkarte vom Jahr 1994/1996 [2] , Nr.18/007073, ausgestellt durch den B�rgermeister� Sch�nemann mit einem runden Stempel mit Hakenkreuz von dem Stadtdirektor Troisdorf.� [...]
[ Eine Entsch�digung habe er nicht erhalten, denn :] Weil ich aus dem Lager ausgerissen bin, konnte ich kein Datum meiner R�ckkehr nachweisen. [...]
In dieser Zeit [ d. i. 11. Jan. 1944 bis M�rz oder Mai 1944] a� ich Suppe aus getrockneten Kohlr�ben sowie getrocknetem Wei�kohl. Dazu bekam ich schwarzen Kaffee, denn Brot war Mangelware, denn es war ja Hungersnot. [...]
Dann war ich zu Hause versteckt bis zum Kriegsende.
Das Dorf hie� Rzadkwin, w�hrend der deutschen Besatzung hie� es Seedorf, im Kreis Bydgoszcz.
Ich bin 70 Jahre alt, verwitwet, denn meine Frau starb vor drei Jahren. Von Beruf bin ich Baumeister.
[...]
W�hrend meines Aufenthalts in Troisdorf arbeitete ich in den Kl�ckner-Werken in der Gie�erei, in welcher auch Russen, Holl�nder, Franzosen und Ukrainer arbeiteten. Kann mich noch gut an Kasia erinnern, ein h�bsches M�dchen, welches durch das K�chenfenster das Essen austeilte. Sie hatte eine grau-gr�ne Uniform und Stiefel an den blo�en F��en.
Vom Lagerf�hrer wurden wir alle gut behandelt. Die Franzosen veranstalteten Tanzabende, und die Ukrainer sangen dazu sehr sch�n.
Aus unserem Dorf waren wir drei Personen: Franziska KUBICKA, Stanislaw HANKIEWICZ und ich.
Meine erste Arbeit war als G�rtner. Ich mu�te Rasen s�en und Randsteine legen. Sp�ter arbeitete ich in der Baukolonne unter dem Meister HOFMANN, welcher die Pfeife rauchte, beim Brigadist Peter, [Dach-] Deckermeister, 63 Jahre alt. Bei uns waren noch italienische Soldaten, die gemeutert haben. Sie hatten gr�ne Umh�nge und rote M�tzen. Sie waren sehr abgemagert und verrichteten die schlimmsten Arbeiten. [...]
Es war die H�lle, Bombenanschl�ge Tag und Nacht, sowie Hunger und Not. Ein Gl�ck war es, da� es deutsche Katholiken waren, denn bei ihnen war es besser.