BILANZ Australier �bernehmen Teile der Produktion
Von Klaus Elsen
TROISDORF. Dynamit Nobel trennt sich von einem Teil seines Sprengstoffgesch�ftes in Troisdorf. Die Produktion von Z�ndern und Sprengmitteln f�r Bau und Bergbau geht komplett an den Weltmarktf�hrer Orica �ber. Das hatten der Troisdorfer Konzern und das australische Unternehmen im September in einer Absichtserkl�rung vereinbart (der General-Anzeiger berichtete). Gestern best�tigte der neue DN-Vorstandschef J�rg Deisel bei der Vorstellung der Bilanz f�r das Gesch�ftsjahr 1999/2000 die Verkaufspl�ne. Deisel: „Wir ziehen uns aus diesem traditionsreichen Gesch�ft zur�ck, weil es f�r Dynamit Nobel keine globale Aktivit�t darstellt." Betroffen von der Umstrukturierung sind rund 500 Mitarbeiter in Troisdorf und Burbach-W�rgendorf sowie ein aktueller Umsatz von rund 60 Millionen Mark.
Ganz wird sich Dynamit Nobel aber aus der Spreng- und Z�ndmittelproduktion in Troisdorf nicht zur�ckziehen. Allerdings werden die Schwerpunkte dann nicht mehr im Berg- oder Stra�enbau, sondern zu einem guten Teil in der Automobilindustrie liegen. Die bedient der Troisdorfer Konzern l�ngst nicht mehr nur mit Sto�f�ngern, Innenverkleidungen und Armaturenbrettern aus Kunststoff, sondern vermehrt auch mit Z�ndsystemen f�r Airbags und Gurtstraffer. DN-Chef Deisel: „Von den industriellen Anz�ndsystemen f�r den Sicherheitssektor der Automobilbranche versprechen wir uns ein erhebliches Marktwachstum." Dieser Bereich der Sprengmittelsparte soll daher unter dem Dach der Dynamit Nobel bleiben.
Zumal Dynamit Nobel mittlerweile knapp 35 Prozent des Umsatzes als Zulieferer f�r die Autoindustrie macht. Deisel, der im August Fritz Lehnen als Vorstandschef abgel�st hat, will die Aktivit�ten des Unternehmens auf die Gesch�ftsfelder und M�rkte konzentrieren, die nicht nur gute Zukunftschancen haben, sondern in denen „DN die Marktpositionen ein bis drei" erreichen kann. Das sei bei den elektronischen Z�ndsystemen am Standort Troisdorf nicht der Fall gewesen.
Durch den Verkauf des gr��ten Teils der Z�ndmittelproduktion an Orica wird die Bedeutung von Troisdorf als industrieller Standort f�r Dynamit Nobel weiter abnehmen. „Troisdorf als Sitz der Konzernzentrale ist f�r uns aber auch in Zukunft von gro�er Bedeutung", sagte DN-Pressesprecher Ulrich Hopmann.
Generalanzeiger Bonn, 29.11.2000