2000 März 21 Interview Elisabeth Becker

geb. Schreckenberg

Geb. 1925 in Siegburg

Siegburg, Zeithstrasse 60a, tel 65747

Lyzeum in Siegburg bis zur Stufe 11

Zun�chst besch�ftigt bei der Luftwaffe in K�ln-Niehl zur Briefzensur

Anfang 1943 vom Arbeitsamt zur DAG versetzt, im Juli 1943 nach Hangelar versetzt wegen der zahlreichen Els�sser in Oberlar.

Oberlagerf�hrer war ein Herr Finger, der im Lager wohnte

Des weiteren ein Herr Bordeaux (Deutscher!), ehem. Offizier am rechten Arm verwundet, verlobt mit einem Frl. Andexer (?) vom Arbeitsnachweis der DAG

Bordeaux schlug eine Russin, die wegen ihres Lohnstreifens nachfragte, mehrmals mit seiner beringten Hand ins Gesicht.

„Wen nehmen wir uns denn jetzt vor?“ Beide haben einen Belgier, Raymond BLAIRON, angeblich Jude, verpr�gelt und in den lagereigenen L�schteich geworfen und mehrmals hineingesto�en. Blairon ist wahrscheinlich sp�ter in K�ln (Appellhofplatz) ums Leben gekommen.

Zigmunt PAWLACZEK, Pole, 17 Jahre, wohlgen�hrt, ging jeden Abend mit Finger ins Bett.

Lucien THOMAS, Musikstudent aus Rouen, im Lager Hangelar, religi�s

Ein Italiener denunziert ihn, ein Bild Stalins im Spind zu haben. Frau Becker verz�gert die Weitergabe der Meldung, aber schliesslich wird Lucien doch von Polizeimeister Franken aus M�lldorf abgef�hrt, kommt aber zwei Tage sp�ter wohlbehalten zur�ck: Er habe dort den Garten umgegraben.

Kameraden erz�hlen Frau Becker sp�ter, Lucien sei „bei Aufr�umungsarbeiten ums Leben gekommen“ – evtl. in Verbindung in Appellhofplatz.

In Hangelar ca. 300 Westarbeiter: F, B (Wallonen), NL – ohne Zaun - und polnische Offiziere. Die Franzosen waren zwischen 18 und 30 Jahre alt.

Lagerarzt Dr. Schneider (Sohn heute Arzt in Menden) F�lle von Flecktyphus wurden ins Siegburger Krankenhaus gebracht.

Darunter Paul HALLEUX, ein Klavierspieler.

Frau Becker „leiht“ ihm Seife, damit er sich wasche; sp�ter bringt er noch einen k�mmerlichen Rest zur�ck: „Die Kameraden haben sich ja auch waschen m�ssen.“

Arbeiter fahren mit der Stra�enbahn zur DAG und erhalten normalen Lohn.

1945 abgebrannt, jetzt nur noch Ostarbeiter, meist von der Zellwolle.

Oberlar: kein Zaun, Russen waren frei, erhielten normalen Lohn.

Eine K�che, Hilfspersonal waren Ausl�nder („Sch�lfrauen“)

Auch BADOGLIO-Leute

Hangelar: Louis BRUNS, Pfarrer, und Jean SCHYRR, stud.theol.

Abends schwer bepackt ins Lager zur�ck. Meldung an SD in Siegburg „... und kommt stark beschwert ins Lager zur�ck.“ �ber Pr�lat BERS werden die beiden im Siegburger Krankenhaus von den Nonnen versteckt. Als Nonnen verkleidet, �berleben sie.

Vermerk „fl�chtig“, f�llt u.U. erst nach Tagen auf bei Ausgabe Essensmarken, keine Suche

Juden Siegburg:

Das Haus der alten Frau Schulz in der Holzgasse (gegen�ber Lazarus) ist von Farben INHAUSEN f�r 7.000 RM gekauft worden.

Friedel ROSENBERG (jetzt Canada) mit Mutter bei Bauern bei Much versteckt, wohnte 1945 in der Ostwald-Strasse.