2004 Aug 4 Dynamit Nobel l�st Zentrale in Troisdorf auf

 CHEMIE Nach dem Verkauf an den US-Konzern Rockwood soll der Sitz des traditionsreichen Unternehmens nach Frankfurt verlegt werden. 120 Mitarbeiter bangen um Arbeitspl�tze

 Von Julian Stech

 TROISDORF. Die traditionsreiche Troisorfer Dynamit Nobel AG l�st ihre Zentrale in Troisdorf auf und verlegt den Sitz des Unternehmens nach Frankfurt. Wie der neue Eigent�mer des Unternehmens, der US-Chemiekonzern Rockwood, gestern mitteilte, sind davon rund 120 Mitarbeiter betroffen. In Troisdorf soll lediglich eine kleine Chemieproduktion mit weniger als 30 Mitarbeitern bleiben.

„Wir machen das Geb�ude hier komplett leer", sagte gestern Michael K�bl, Sprecher von Dynamit Nobel. Grund f�r die Aufl�sung der Zentrale in Troisdorf und die Verlagerung nach Frankfurt sei die N�he zum dortigen Flughafen sowie zur dort ans�ssigen Chemetall GmbH, die Rockwood mit der Dynamit Nobel AG gekauft hat. „Die Amerikaner m�chten kurze Wege haben", sagte K�bl.

Weil Rockwood nur die vier Chemiesparten, nicht aber den Kunststoffbereich von Dynamit Nobel gekauft hat, sei eine „entsprechende Verkleinerung der Holding geplant", so die Mitteilung von Rockwood. Nur ein Teil der 120 Mitarbeiter in Troisdorf bekommt damit die Chance, nach Frankfurt zu wechseln. Besch�ftigte, die in Troisdorf f�r die Dynamit Nobel Kundensynthese GmbH gearbeitet haben, sollen an den Produktionsstandort Schlebusch bei Leverkusen umziehen. Wie viele Mitarbeiter das sind, konnte der DynamitSprecher nicht sagen. „Einzelheiten werden in den kommenden Wochen mit dem Betriebsrat besprochen", hie� es in der Mitteilung.

Zur Zukunft des Geb�udes in Troisdorf k�nne Dynamit Nobel nichts sagen, sagte K�bl. Die Liegenschaft habe Dynamit Nobel bereits in den 90er Jahren verkauft und derzeit nur gemietet.

Die Dynamit Nobel AG war in den vergangenen Monaten von ihrem bisherigen Eigent�mer, der Frankfurter mg technologies (fr�her Metallgesellschaft) zerschlagen und verkauft worden. Seit dem 1. August geh�rt das Chemiegesch�ft der Dynamit Nobel AG mit rund 7 400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 2,1 Milliarden Euro zu Rockwood. Hierzu z�hlen neben der Dynamit Nobel Kundensynthese die Plochinger Ceramtec AG, die Frankfurter Chemetall GmbH sowie die Sachtleben Chemie GmbH. Die Kunststoffsparte von Dynamit Nobel wurde an den US-Autozulieferer Flex-N-Gate verkauft. Aus dem Verkauf erl�ste mg knapp 2,7 Milliarden Euro. Rockwood geh�rt zu einer der weltweit gr��ten Investmentgesellschaften Kohlberg Kravis Roberts (KKR), die in Deutschland vor kurzem auch die Autowerkstattkette Auto Teile Unger (ATU) erworben haben.

Generalanzeiger Bonn 4.8.04