Gedenken an das Pogrom vom 9. November 1938 in Troisdorf

Ausschnitte aus örtlichen Tageszeitungen

mahnmal

Bürgermeister Biber legt einen Kranz am Mahnmal nieder. (Photo: Dieter Krantz, KStA/RSR), links der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Claus Chrispeels, im Hintergund Troisdorfer Büger und Bürgerinnen.

 "In Troisdorf legte Bürgermeister Alexander Biber einen Kranz am Jahnplatz nieder, „als Zeichen des Erinnerns, als Mahnung und mit der Bitte um Versöhnung.“ Rund 80 Menschen aus Politik, Gesellschaft und Kirche nahmen an der Veranstaltung teil, bei der erstmals die Polizei mit zwei Streifenwagen den Treffpunkt absicherte. „Wir brauchen diese Tradition des Erinnerns und Gedenkens“, sagte Biber. Schließlich seien Verfolgung und Entrechtung auch in Troisdorf geschehen, „auch hier in unserer Stadt“. In den vergangenen Wochen sei, so der Bürgermeister, der Hass auf Menschen jüdischen Glaubens, auf Israelis, wieder offen zutage getreten. „Spätestens jetzt darf auch bei uns keiner mehr sagen: Ich wusste von nichts.“ Dem Regime Hitlers hätten viele nur ein paar Monate Bestand zugetraut, sagte Biber. Aber: „Auch aus dieser Erfahrung heraus müssen wir endlich anfangen, diejenigen ernst zu nehmen, die uns abschaffen wollen. Die unsere Freiheit hassen, unsere Zivilisation, unsere Kultur, unsere Religion hassen, für die Frauen nicht gleichwertig sind und für die Juden, ja für die Juden Ziele für Terror, Folter und Mord sind.“ Der Appell „Nie Wieder!“, das bedeute „hier und jetzt!“; das bedeute in diesen Tagen aber auch, „den Blick auf die gesamte Gesellschaft zu richten, auf das ganze Spektrum von Kräften, denen die Bundesrepublik Deutschland, denen unsere Verfassung und unser Rechtssystem ein Dorn im Auge ist.“ Wie das damals geschehen konnte, zeichneten im Anschluss an die Kranzniederlegung Historiker Norbert Flörken sowie Schülerinnen und Schüler in der Remise der Burg Wissem nach, die mit Zeitdokumenten aus Troisdorf berichteten."
https://www.ksta.de/region/rhein-sieg-bonn/rhein-sieg-kreis-hunderte-teilnehmer-bei-pogrom-gedenken-680694


"Nicht nur in Siegburg gab es am Donnerstag eine Gedenkfeier, die Stadt Troisdorf entschied sich dafür, die traditionelle Kranzniederlegung in diesem Jahr mit einem informativen und kulturellen Programm zu begleiten. So gab es in der Remise der Burg Wissem einen Vortrag darüber, wie die Nationalsozialisten ab 1933 Demokratie, Rechts- und Sozialstaat abschafften, und zu dem, was ganz konkret mit den Juden und Jüdinnen in Troisdorf geschah. […] Auch in Mondorf wurde der Pogromnacht gedacht, in der auch die Synagoge zerstört wurde, ebenso wie die in Hennef."

https://ga.de/region/sieg-und-rhein/siegburg/gedenken-an-die-pogromnacht-schweigender-gang-durch-siegburg_aid-101164145

siehe auch Seite des Heimat- und Geschichtsvereins: https://geschichtsverein-troisdorf.de/gedenkveranstaltung-am-09-11-2023/